Meine Erfahrung:
Ob Kinder, Jugendliche, Menschen mit Beeinträchtigungen, Betreuer*innen, Einrichtungsleitungen, Erwachsene, selbst Therapeut*innen – fast alle haben oftmals eine große Hemmschwelle über Sexualität zu sprechen.
Alle Wesen sind sexuell und dennoch spricht niemand drüber!
Es scheint für die meisten Menschen schwierig zu sein unbefangen, leicht und glücklich mit sich selber und ihrer Sexualität umzugehen.
Leider nimmt uns, wenn wir jung sind, niemand an die Hand und lehrt uns was „Sexualität“ ist.
Viele Eltern sind befangen, haben Scham, das Thema Sexualität ist ihnen peinlich und sie haben Ängste. Aber auch wenn sexuelle Entwicklung in Familien in der Erziehung „offener“ verläuft oder „nicht verschwiegen“ wird, sind trotzdem oft Scham, Unwohlsein und vielleicht auch ein Urteil im Raum. Kinder lernen schon sehr früh, dass „da etwas im Busch ist“, „das man das nicht darf“ oder „das sich das nicht gehört“.
Ein Mensch wird allerdings schon als sexuelles Wesen geboren. Babys sind in ihrer Lust und Sexualität zwar nicht mit Jugendlichen und Erwachsenen zu vergleichen, aber schon wenige Monate nach der Geburt wird die Welt „oral und lustvoll“ erkundet und einige Zeit später auch das eigene Geschlecht. Für viele Eltern, Betreuer*innen – die „erwachsenen Menschen“ eben – ist das meist schwierig. Weil auch ihnen niemand beigebracht hat, wie sie damit umgehen sollen. Spätestens dann, wenn die Kinder beginnen lustvoll über eine Sofakante zu rutschen oder erzählen, dass sie Doktorspiele „gespielt“ haben, wird es den Erziehungsberechtigten unangenehm und eine dem Kind gegenüber angemessene Reaktion bleibt häufig aus.
Es fehlt das Vokabular, es fehlt Leichtigkeit und es fehlt überhaupt eine adäquate Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität, die eben nicht „Pornofilm“ und nicht „Sexualitätsaufklärung in der Schule“ heißt. Zwei Gegensätze, die größer nicht sein könnten – beide sind nicht schlecht aber auch nicht unbedingt unterstützend.
Die Jüngsten schauen heute schon Pornos und bekommen ein Bild von Sexualität vermittelt, was wenig mit der eigenen Realität und den eigenen Gefühlen gemein hat. Im Aufklärungsunterricht in der Schule lernen die Kids wie man Kondome benutzt, wie Eierstöcke und Hoden aussehen und welche Geschlechtskrankheiten es gibt – was ebenfalls eher wenig mit der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen zu tun hat. Es gibt zudem wenig positive Rollenvorbilder unter Erwachsenen mit denen man offen und angstfrei über dieses Thema sprechen kann.
Als Heilerzieherin und meiner langjähriger Tätigkeit als Sexualassistentin weiß ich wie heikel das Thema Sexualität auch im Leben vieler Menschen mit Behinderungen ist. Einrichtungen und Betreuungspersonal sind mit dem Thema überfordert und halten sich deshalb zurück, klammern die Thematik zum Teil ganz aus oder verbieten Menschen, die dort leben ihre Sexualität.
Aber auch bei Menschen mit Beeinträchtigungen ist Sexualität ein Grundbedürfnis und körperliche Nähe, fern ab von „Lagerungen“ oder “Körperpflege“ ist basal und wichtig, doch leider nur selten gesehen. Berührungen, erotischer Kontakt, Nähe sind nährend für jedes Menschenwesen – vor allem, wenn sie positiv belegt sind und überhaupt sein dürfen.
Und: Sexuelle Energie ist Lebensenergie, auch wenn es auf den ersten Blick komisch klingen mag. Wenn Sie einem Baby zusehen, dass die Umgebung lustvoll erkundet, da ist ganz viel „Lebendigkeit“.
Lebendigkeit, Lust und Leidenschaft gehören in unser aller Leben – es ist eine große Kraft, sich auf allen Ebenen zu erleben. Sich lustvoll im eigenen Körper zu spüren, sich wohlig warm zu fühlen, zu wissen wer man als leidenschaftlicher Mensch ist, sind grundlegend für unser gesamtes Leben und unsere Persönlichkeit.
Ebenso wichtig für die Entwicklung und das Selbstbewusstsein ist es:
- gut zu sich selbst zu sein
- angstfrei mit dem eigenen Körper zu sein
- einen liebevollen Umgang mit sich und seinem Körper zu lernen und zu haben
- in der Lage zu sein sich selbst eine schöne Zeit zu bereiten
- sich körperlich zart oder leidenschaftlich zu erfahren
- und seine (körperlichen) Grenzen kennenzulernen
- sich in erotischen Situationen abgrenzen zu können
- wenn man weiß, wie das eigene Tempo im Sexuellen ist
- zu wissen, was man sexuell möchte oder nicht
Selbstbewusstsein bedeutet, sich seiner Selbst bewusst zu sein – und zwar in allen Bereichen des Lebens.
Übergriffe im Sexuellen entstehen, unter anderem:
- wenn Menschen keinen adäquaten Umgang mit der Sexualität gelernt haben
- wenn Menschen kein Gefühl für sich selbst und ihr Gegenüber haben
- wenn Dinge als Tabu oder als Schmutz gehandhabt werden
- wenn Menschen versuchen Dinge zu „inszenieren“ die mit der eigenen Realität nichts zu tun hat
- wenn Menschen Angst haben
- wenn Menschen unsicher sind
- wenn man zu schnell agiert
- wenn Menschen nicht wissen mit wem man über das „ALLES“ sprechen kann, also die sexuellen Themen, die wirklich wichtig sind
- wenn Menschen keine Grenzen haben und setzen können
- wenn Menschen unbewusst sind
Es braucht dringend eine angemessene Aufklärung für Kinder und Jugendliche zu dem Thema Sexualität. Es benötigt dazu Supervision in Einrichtungen und eine „echte“ Öffnung dem Thema Sexualität gegenüber. Und ein Vokabular und den Mut über Sexualität zu sprechen.
Durch meine facettenreiche langjährige Erfahrung in der Sexualtherapie, mit Aufklärungsarbeit und allen Themen Rund um Sexualität bin ich angstfrei und kann Sie mit Leichtigkeit und Offenheit zu allen Fragen und Anliegen unterstützen. Hier ein Zitat eines Kollegen von mir. „Ich kenne niemanden der so entspannt und offen über Sexualität spricht wie Sie, Frau Onier!“
Scheuen Sie sich nicht, Ihr Anliegen an mich zu richten. Ich passe meine Vorträge, Gesprächsgruppen, Supervision auf Ihre Bedarfe hin an.