Neben meiner therapeutischen Arbeit habe ich sehr viele Jahre praktisch mit Sexualität gearbeitet. In der erotischen Dominanz, in der Sexualbegleitung und Sexualassistenz, im Kontext von erotischen und tantrischen Massagen.
Durch diese vielfältige Erfahrungen mit sehr unterschiedlichen Menschen, der Arbeit mit dem Körper und Sexualität (Hands on*1), sowie im therapeutischen Bereich (Hands off*2) ist mir sehr klar geworden, dass viele Menschen meist auch sexuell traumatisiert ist, individuell und kollektiv. Neben den Traumata die wir alle so mit uns und in uns herum tragen ist der sexuelle Bereich unseres Lebens meist der, der am intimsten ist und der der mit den tiefsten Gefühlen von Scham verbunden ist. Deshalb werden diese Wunden vom Menschen am dicksten „verpackt“ und im sexuellen Kontakt mit anderen immer wieder übergangen oder auch wieder und wieder reproduziert.
In den Sitzungen mit den Menschen mit denen ich bisher gearbeitet habe gibt es sehr unterschiedliche Verletzungen im sexuellen Kontext. Beispielsweise Schmerzen oder Dissoziationen durch regelmäßige Grenzüberschreitungen die Frauen erlebt haben, starke Versagensängste von Männern im Kontext von erotischem Kontakt oder überhaupt Phobien im Umgang mit Frauen. Natürlich tragen auch Menschen die *trans oder nicht binär sind solche Wunden mit sich.
In der praktischen Arbeit mit dem Körper, mit Berührungen und auch mit inszenierten erotischen Situationen können in einem bewussten und achtsamen Miteinander (in dem keine sexuellen Programme* (3) abgespult werden) schmerzhafte Verletzungen aufgedeckt und mit viel Zeit und Raum geheilt werden.
(* 1) Aus verschiedenen Gründen ist es im „psychotherapeutischen Kontext“ ist es nicht angemessen und untersagt mit Berührungen seitens der/des Therapeut*innen an den Klient*innen zu arbeiten. (Hands-off)
(*2) Sexarbeiter*innen hingeben sind Menschen, die praktisch mit Berührungen, erotischen Begegnungen, sexuellem Kontakt arbeiten. (Hands-on)
Allerdings gibt es unter den Sexarbeitenden in Deutschland nur sehr wenige Menschen, die auch einen therapeutischen Blick auf das Thema „Trauma und Sexualität“ haben und ebenso wenige die Tools und das Backgroundwissen besitzen um Menschen mit Traumata zu unterstützen und zu begleiten.
Die Bedarf und der Wunsch nach dem „heil werden“ in der Sexualität ist jedoch sehr groß. Ich habe auf Vorträgen und Seminaren in den letzten Jahren unter anderem viel mit Psychotherapeut*innen und Sexualtherapeut*innen zu tun gehabt. Sie sehen, wie ich, einen großen Bedarf an Menschen die mit einem passenden Background „Hands-on“ arbeiten. Aus diesem Grund habe ich entschieden, nebst meine therapeutischen Arbeit nun auch sexuelle Heilarbeit mit Berührung wieder in mein Repertoire aufzunehmen. Natürlich ganz klar in der Abgrenzung zu meiner Arbeit als Therapeutin und Paarberaterin. Und auch in Abgrenzung zu sexuellen Dienstleistungen, diese biete ich nicht mehr an.
Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, scheuen Sie sich nicht mich anzusprechen.
(3*) Mit sexuellen Programmen ist das gemeint, was wir alle im Kopf haben, wie Sex sein sollte. Zum Beispiel aus Pornos, Erziehung oder was wir selber uns beigebracht haben. Diese Programme haben oftmals nicht so viel mit dem zu tun was eigentlich „angelegt“ oder „stimmig“ wäre.
Weitere Infos zu meiner Arbeit finden Sie auch unter:
www.tanja-hoyer.de