Supervision für Sexarbeiter*innen

Anfang Januar 2025 habe ich für die Kolleg*innen von supportive-sexwork.com und justnotbed.com die erste Supervision für sexarbeitende Personen angeboten.

In sozialen Dienstleistungsberufen – zum Beispiel bei mir früher als Erzieherin oder auch heute als Therapeutin – ist es vollkommen selbstverständlich, Supervision in Anspruch zu nehmen. In den Jahren, in denen ich als Sexarbeiterin tätig war, fragte ich mich häufig, warum es eigentlich keine Supervision für sexarbeitende Personen gibt. Ich habe es vermisst, meine Arbeit auf diese Weise zu professionalisieren.

Was ist eigentlich Supervision?

Supervision ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Lateinischen: super = über und videre = sehen. Frei übersetzt bedeutet es „von oben betrachten“.

Supervision kann im Einzel- oder Gruppensetting stattfinden. Ich arbeite in diesem Kontext online und mit Gruppen von bis zu 8 Sexarbeiter*innen. Unabhängig davon können auch Einzelsitzungen gebucht werden.

Bei meinen angebotenen Supervisionen handelt es sich um Fallsupervisionen. Dabei werden konkrete Situationen oder Konflikte aus dem Arbeitsalltag von Sexarbeitenden gemeinsam besprochen, angeschaut und reflektiert. Ziel ist es, das eigene Handeln zu überprüfen, bei Bedarf Handlungsalternativen oder Lösungen zu entwickeln und neue Perspektiven zu ermöglichen.

Ein wichtiges Anliegen ist auch, Kolleg*innen miteinander in Kontakt zu bringen und einen professionellen Austausch zu fördern.

Meine Erfahrung ist, dass viele Personen in der Sexarbeit allein arbeiten und dadurch wenig Möglichkeiten zum Austausch mit anderen haben. In anderen Bereichen der Sexarbeit – etwa in sogenannten „Puffküchen“ – sitzen zwar viele Kolleg*innen beisammen, aber meiner Erfahrung nach bleiben die Gespräche dort häufig eher oberflächlich.

Ziele der Supervision können sein:

• Klärung von Zielen, Aufgaben und Rollen

• Perspektivwechsel und Erweiterung von Kompetenzen sowie neue Impulse für die persönliche Entwicklung und die berufliche Praxis

• Emotionale Entlastung durch professionellen und kollegialen Austausch

• Reflexion und Neugestaltung der eigenen beruflichen Rolle

• Persönliche und berufliche Stabilität sowie Ermutigung

• Bessere Bewältigung von Belastungs-, Stress- und Konfliktsituationen

Termine 2025

Durch meine Expertise als ehemalige Sexarbeiterin, meine langjährige Erfahrung mit Supervisionsgruppen und meine therapeutischen Ausbildungen war es für mich naheliegend, selbst Gruppen für ehemalige Kolleg*innen anzubieten. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit!

Donnerstag, 19. Juni, 10 Uhr (offene Gruppe)

Donnerstag, 17. Juli, 10 Uhr (nur für Kolleg*innen von „Supportive Sexwork“ und „Just Not Bed“)

Donnerstag, 21. August, 10 Uhr (offene Gruppe)

Mittwoch, 17. September, 10 Uhr (nur für Kolleg*innen von „Supportive Sexwork“ und „Just Not Bed“)

Freitag, 24. Oktober, 10 Uhr (offene Gruppe)

Donnerstag, 20. November, 10 Uhr (nur für Kolleg*innen von „Supportive Sexwork“ und „Just Not Bed“)

Donnerstag, 11. Dezember, 10 Uhr (offene Gruppe)

Kosten:

30,00 EUR für eine Gruppensitzung

Anmeldung:

Bitte per E-Mail. Mit einer verbindlichen Anmeldung bestätigst Du, dass Du im Falle einer kurzfristigen Absage (innerhalb von 24 Stunden vor Beginn) den vollen Preis zahlen musst.