In Belgien, in der Schweiz, in den Niederlanden, in Tschechien und in Österreich ist Sexarbeit bereits seit z.T. Wochen wieder erlaubt. Trotz der Lockerungen in den meisten Branchen bleiben Prostitutionsstätten fast deutschlandweit geschlossen.
In nur wenigen Städten und Bundesländern gibt es jedoch kleinere Lichtblicke und Wohnungsprostitution ist wieder erlaubt und ein paar Betriebe werden Schritt für Schritt unter Hygienekonzepten wieder geöffnet.
In Stuttgart hingegen wurde die Situation nocheinmal verschärft und seit dem vergangenen Samstag herrscht ein Komplett-Verbot der Prostitution in Stuttgart.
Nach lautstarken Protesten in Berlin und Hamburg fordern Sexarbeiter*Innen, Betreiber*innen, Fachberatungsstellen sowie der Berufsverband für Sexarbeiter*innen (BesD e.V.) und der Bundesverband für Betreiber*innen (BSD e.V.) nun auch in Köln ein Ende des Berufsverbot. Dort wird es am 29.Juli eine Demo geben – weitere Infos hierzu findet Ihr hier:Köln
Und wir machen HIER weiter und zwar am 6. August 2020
Unser Programm:
14 Uhr Pressekonferenz (nur für die Presse) im Messalina, Leonhardstraße 7
15 Uhr und 15:30 Uhr je eine Laufhausführung im City-Eroscenter, Leonhardstraße 7 – für alle Interessierten (Nur mit vorheriger Anmeldung zur Einhaltung der Coronaregelungen)
16 Uhr Kundgebung Wilhelmsplatz
Wir freuen uns über jede Unterstützung und zahlreiches Erscheinen!
Aufgrund verschiedener Verkettungen und spannenden Entwicklungen dachte ich, ich erwähne auf dieser Seite mal, dass natürlich auch Menschen mit Behinderungen bei mir herzliche willkommen sind:
Ein für mich selbstverständliches Angebot, habe ich jetzt auch mal in Worte gefasst:
…zur aktuelle Lage, meinem Urlaub und andere Aktivitäten:
Tatsächlich war ich seit über 5 Wochen nicht mehr auf meiner Homepage – alles ist unverändert – politisch passiert jede Menge oder eben nicht und bei mir privat natürlich auch. Heute gibts also mal ein kleines Lebenszeichen um euch auf dem Laufenden zu halten.
Ende Mai haben sich 16 Abgeordnete des Bundestages in einem Brief für ein Sexkaufverbot in Deutschland ausgesprochen. Hier könnt ihr zu den entsprechenden Infos und Personen, sowie den schlimmen Brief über die „vermeindliche“ Situation meiner Berufsgruppe: Brief
„Epidemiologische Superspreader“ nennt der Lauterbach uns ? Natürlich zog DAS natürlich ganz schön weite Kreise. Interviews hier, Kampagnen dort, viel lesen und diskutieren und sehr viel Unfrieden auf unserer Seite. Es gab verschiedene Klagen in Deutschland, alle abgelehnt oder bewilligt und dann die Verordnung verändert. Kurz gesagt, WIR DÜRFEN BIS AUF WEITERES NICHT ARBEITEN!
Das einzige was grad mehr oder weniger ein Datum wäre -> Berlins Verordnung läuft bis zum 24. Oktober. Bedeutet das, dass unsere Politik uns langsam ausbluten lassen möchte? Berlin war immer unser Hoffnungsschimmer, wir dachten: „Wenn ein Bundesland als erstes wieder Sexkauf erlaubt, dann wird es Berlin!“ Tja, nun wenn der letzte Satz stimmt, dann dürfen wir hier im erzkonservativen Baden-Württemberg erst wieder im nächsten Jahr.
Andere Körpernahe Dienstleistungen sind wieder erlaubt, tätowieren, massieren, phyiso, körpernaher Sport. Der Berufsverband hat sogar, in Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen des Gesundheitsamtes ein Hygienekonzept erstellt. Für mich ganz persönlich fühlt es sich gerade ganz schön eng an – reine Schikane, dass man uns nicht arbeiten lässt.
Nun, eigentlich wollte ich aber NICHT die ganze Zeit auf diesem nativem Kram herum kauen.
Vorletzte Woche ist bei mir ein Seminar ausgefallen und ich habe das Geld dafür kurzerhand in eine VW Bus Anmietung und habe einen sechstägigen Urlaub mit mir selbst gemacht. Mehr ist natürlich nicht drin, wenn man nicht arbeiten darf – aber besser als nichts – und eins garantiere ich „es war fabelhaft“.
Ein paar Zeilen hierzu, die ich am dritten Tag gewittert habe:
1. Was bisher geschah… ☺️Ein Thread darüber, was #SexworkerNextDoor manchmal noch so tun – ein Experiment: „Alleine durch drei Länder reisen.“ Vor einigen Jahren war ich mal mit einem Bus & mir selbst an der Ostsee – nur auf mich geworfen, das fand ich damals eher schwierig…
2. Somit hatte ich dieses Mal auch gewisse Momente in denen meine innere Stimme gemeint hat, dass ich vollkommen durchgeknallt bin. Alleine, über die Grenzen, Maut in Italien, Vignetten kaufen, fremde Sprache, großer Sprinter (ist nämlich in Wahrheit gar kein VWBus)…usw…
3. Nun bin ich seit 48 Stunden unterwegs: Kurz durch Österreich gezuckelt, die Schweiz durchquert, im Tessin am Lago Maggiore geschlafen, Schnee in den Bergen gesehen, in den ersten zwei Stunden Italen brav meine Maut gezahlt und trotzdem Strafe zahlen müssen ?…
4….hunderte Km über Land durch die Berge Liguriens gefahren, aufgeregt Sepentinen durchkurvt, starkes Gewitter in den Alpen erlebt, beim Fahren vor Hitze fast geschmolzen, im Meer gebadet. ? Verrückt ?& letzte Nacht dachte ich, dass ich im verschlossen Bus liege und träume…
5. …und am Morgen muss ich feststellen, dass meine Beifahretür die ganze Nacht sperrangelweit aufstand ? Aaaaber, das Universum meint es gut mir & es geht mir wunderbar, das Klima ist tropisch und was besonders wichtig ist, ich fühle mich überhaupt nicht allein und genieße…
6. …die Freiheit! Nach einer solchen Tour habe ich den Eindruck ich kann im Leben alles tun und erreichen! Das einzige was wirklich nervt sind die blöden kleinen Blutsauger die mich schon beim morgendlichen Kaffee anzapfen ?
7. Während ich euch das schreibe, ist’s ganz still hier, außer den Zikaden hört man gerade nichts und mein Blick schweift ins Grüne. Die Campingplätze sind verhältnismäßig leer und die Italiener super lieb ☺️
8. Mein #RausAusDerComfortzone macht allerdings heute mal Pause und ich genieße simple Dinge – Genua, gutes Essen und mein Buch! Habt einen wunderbaren Tag und lasst es euch gut gehen, wo auch immer ihr euch grade herum treibt ☺️
Hier noch ein paar Schnappschüsse aus dem kleinen feinen Unterfangen ?
Ahhh, und apropos Twitter, es gab noch eine sehr, sehr schöne Aktion: #SexworkerNextDoor Das beutetet, dass Sexarbeiter*innen ganz normal Dinge über sich posten, damit mal deutlich wird dass Sexarbeiter*innen eben ganz normale Menschen sind – wie Du und ich und Deine Nachbarin etc. ?
Wenn es euch interessiert, schaut bei Twitter oder Instagram rein und gebt ein: #SexworkerNextDoor Dann purzeln ganz viele tolle Beiträge und unglaublich vielen tollen Menschen raus ?.
Zu guter letzt, es geht mir gut. Ich habe Freunde und Familie in Hamburg besucht, meine Praxis läuft ganz okay und mein Urlaub hat mich mal wieder etwas auf den Boden meiner Selbst zurück geholt.
Und ich war einmal im Radio, da ich die Moderation ganz schlimm fand, bleibt der Mitschnitt unter Verschluss. Uuuund – ich habe, anlässlich des CSD Stuttgart, ein OnlineInterview für das Café-Strichpunkt gegeben. Das erste Mal in Bild und Ton ? Das fällt ein wenig schwer das anzuschauen – ist nochmal etwas ganz anderes als mich nur selber zu hören. Aber ich möchte es euch nicht vorenthalten – viel Spass damit.
Vielen herzlichen Dank eure und Ihre Unterstützung (Sie/ihr könnt auch gerne weiterhin an der Aktion teilnehmen).
Hier die Selfies für #RotlichAN, die mich ganz persönlich erreicht haben, von Menschen die uns so toll unterstürtzen – ich bin ganz happy darüber – ganz vielen Dank euch ?
Natürlich ist die Liste endlos zu aktualisieren ? und ich freue mich immer über neue Bilder.
als Mitglieder vom Berufsverband Sexarbeit (von Sexworker für Sexworker) nehmen meine Freundinnen und ich natürlich auch, an der Aktion #RotlichtAN – „FÜR legales Arbeiten – GEGEN Sexkaufverbot“, teil.
Bei dieser Aktion können ALLE mitmachen – nicht nur Sexworker.
Nachdem zuletzt mal wieder sehr öffentlichkeitswirksam das Sexkaufverbot gefordert wurde, wollen wir zum internationalen Hurentag am 2. Juni ein Zeichen gegen diese Diskriminierung setzen.
Es wäre unglaublich toll, wenn Du/Sie auch bereit wären ein Selfie mit dem #RotlichtAN auf deinem Profil z.B. bei Twitter zu posten und andere animieren mitzumachen <3
Unten nochmal das HOW TO #RotlichtAN
HOW TO Online-Protest – auch anonym möglich
Herzliche Grüße
Miss Daria
Weitere Infos:
Mache ein Selfie von dir – in quer, optimal 500*375
…mit einer geschriebenen oder ausgedruckten Botschaft zum Thema „FÜR legales Arbeiten – GEGEN Sexkaufverbot“ ODER nutze unsere Logos und posiere damit ODER nimm eine rote Lampe mit dazu ODER denk dir was aus… Du kannst auch mit Maske oder Sonnenbrille teilnehmen. Das Stigma um Sexarbeit ist immer noch extrem hoch, und du musst dich nicht outen.
Was machst du mit dem Bild?
a) Sende dein Bild an Johanna -> Mail: johanna@besd-ev.de oder WhatsApp 0151-17519771 oder Charlie -> Mail: charlie@besd-ev.de oder telegram: @CharlieHansen Bitte hinzufügen: • Name oder Künstlername • wenn möglich: Beruf und Stadt • wenn vorhanden Webseite (auf Wunsch verlinken wir dein Selfie Wir stellen es hier auf die Webseite und posten es auf unseren Kanälen bei Twitter und Facebook
b) Poste es selbst in den sozialen Medien mit dem #RotlichtAN Wir retweeten diese #RotlichtAN Botschaften natürlich
Sprich mit uns statt über uns! ? Diese Veranstaltung findet online statt, ist kostenfrei und steht allen Menschen offen. Den Teilnahmelink für die Zoom-Konferenz findest Du am Tag der Veranstaltung auf unserer Website.
Vielleicht liest Du öfter mal in der Zeitung von Sexarbeit und fragst Dich, was das eigentlich für Menschen sind, die sich diesen doch eher ungewöhnlichen Beruf ausgesucht haben? Vielleicht hast Du dich einfach nie getraut in ein Bordell zu gehen, eine Escort oder einen Callboy zu buchen oder zu einer Bizarrlady zu gehen? Vielleicht wünscht Du Dir, Du könntest mal ehrlich mit jemanden, der Dich nicht verurteilt, über Sexualität oder andere „Tabuthemen“ sprechen? Vielleicht hast Du schon öfter erotische Dienstleistungen gebucht, aber Du fändest es mal spannend mehr darüber zu erfahren, was „hinter den Kulissen“ so passiert?
Am internationalen HurenTag hat der BesD sich etwas besonderes ausgedacht.
Es wird am 2. Juni in der Zeit von 18:30 und 20 Uhr möglich sein „online“ mit vielen Sexarbeiter*Innen des Projektes Meet a Sexworker auf Zoom in den Abend zu starten.
Du hast dort die Möglichkeit Sexarbeiter*innen sprechen zu hören, anzuschauen und alle Fragen zu stellen, Du die stellen magst. Oder Du beobachtest nur das Geschehen.
Ich bin natürlich auch dabei und wir freuen uns auf Dich.
Wenn ich könnte wie ich wollte würde ich Dich irgendwann auffordern aufzustehen.
…ich würde Dich langsam ausziehen. Millimeter für Millimeter genießen, dass alles nach meinem Ermessen geschieht.
Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich mich Dir nähern, Dich berühren und verführen. Dich fesseln, Dich anschauen, in Dein Ohr flüstern, Dich wahnsinnig machen.
…am Besten alles und zwar sofort und doch ganz langsam und ausgiebig.
Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich Dich vielleicht übers Knie legen, ans Kreuz stellen, auf der Streckbank drapieren.
…ich würde Dir meinen Atem in den Nacken hauchen, so dass sich Dir die Nackenhärchen aufstellen.
Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich Dich schlagen, kratzen, treten, kneifen.
…ich würde Dir weh tun.
Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich mir bei alledem immer wieder gaaaanz viel Zeit lassen.
…ich würde es auskosten, eintauchen, ausdehnen.
Wenn ich könnte wie ich wollte, würde für einen Moment alles vergessen, die Diskussionen, die Spannungen, die Spaltungen – das Virus.
…vergessen das ich nicht tun darf, was ich gerne tun würde.