…von Adrian
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass ich bei Daria erste Erfahrungen in der masochistisch-devoten Rolle sammeln konnte. Die Sehnsucht nach masochistischer Hingabe macht bis heute den prägendsten Teil meiner Sexualität aus.
Mir war aber immer bewusst, dass es neben der masochistischen noch eine andere Seite gibt; dass ich unter bestimmten Umständen auch Gefallen an der sadistisch-dominanten Rolle finden kann, obwohl ich diese Seite noch nie ausgelebt hatte. Daria machte mir Mut, auch zu diesem noch ungewohnten Teil meiner Sexualität zu stehen. Ihr Vorschlag: In Hamburg gäbe es eine Kollegin, die nicht nur die aktive, sondern auch die passive Seite bedient. Seit kurzem wäre sie befreundet mit Bizarrlady Skylla, die als Domina und Switcherin im Refugium arbeitet.
Vielleicht, so Darias Gedanke, ließe sich mit Skylla eine Session zu dritt organisieren, in der ich zur Abwechslung mal meine dominante Seite ausprobieren darf. Skylla könnte dann die passive Rolle einnehmen, ich die aktive und Daria würde uns dabei assistieren. Diesen Vorschlag fand ich reizvoll und nach kurzer Bedenkzeit willigte ich ein. Daria nahm mit ihrer Kollegin Kontakt auf und wenig später stand es fest: Skylla war zu einem gemeinsamen Spiel mit Daria und mir bereit, worüber ich mich sehr gefreut habe.
In der passiven Rolle faszinieren mich vor allem Bestrafungs- und Spankingspiele. Ganz ähnlich ist es in meinen dominanten Fantasien: Auch hier reizt mich der Gedanke, einer Frau beispielsweise den Hintern zu versohlen oder ihr mit dem Rohrstock zur Strafe ein paar auf die Hand zu geben. Das Ganze eingebettet in ein fantasievolles Rollenspiel, wie ich es auch auf der passiven Seite so liebe.
Unser gemeinsames Spiel zu dritt
Wir einigten uns auf ein Szenario, bei dem wir uns vorstellten, wir wären drei Freunde im späten Teenager- oder frühen Erwachsenenalter: Daria, Skylla und Adrian. Skylla, die Jüngste im Bunde, hat zum wiederholten Mal in einem Kaufhaus gestohlen, wofür sie nun von Adrian, ihrem Freund und Lebenspartner, zur Rede gestellt und bestraft werden soll. Daria spielte eine gemeinsame Freundin von uns beiden, die dem Szenario zufällig beiwohnt.
Für eine halbe Stunde hatte ich Daria und Skylla gebucht, das sollte fürs erste Mal reichen. Nach einem kurzen Vorgespräch ging es los: Daria und Skylla kamen vom Shoppen zurück und begrüßten mich mit einer freundschaftlichen Umarmung.
„Na ihr beiden? Schön, dass ihr wieder da seid, wie war`s denn?“ fragte ich ganz neugierig. Daria ergriff spontan das Wort: „Na ja, eigentlich ganz gut, aber … um ehrlich zu sein … ich glaube, Skylla hat schon wieder geklaut!“
Skylla war entrüstet: „Boah, ich glaub es nicht. Du bist meine beste Freundin, kannst mich doch hier nicht in die Pfanne hauen, sag mal spinnst du?“ Doch es half nichts, nun war die Wahrheit raus. Ich hakte sofort nach: „Skylla, mein Schatz, stimmt das? Hast du wieder geklaut?“
Skylla windete sich in Ausflüchten, die Situation war ihr sichtbar peinlich. Auf mehrmaliges Nachfragen gab sie zu: „Na ja, es war nicht geplant und eigentlich wollte ich das gar nicht, aber dann ist es einfach irgendwie passiert … es tut mir auch wirklich leid!“
Ich war fassungslos und fing an, mit Skylla zu schimpfen: „Du hattest mir doch versprochen, nie wieder zu klauen, was ist denn bitteschön daraus geworden??? Weißt du überhaupt, was für Sorgen ich mir um dich mache??? Ich hab dich gern und möchte dich nicht verlieren. Es ist nicht das erste Mal, dass du beim Klauen erwischt wurdest. Willst du irgendwann im Knast landen oder wie stellst du dir das vor???“
Daria war es sichtlich unangenehm, dass sie ihre Freundin so unbedacht verpfiffen hatte, doch mein energisches Schimpfen mit Skylla schien sie zu beeindrucken: „Skylla, also ich kann Adrian schon verstehen, er macht sich wirklich Sorgen um dich ‒ und du hast ja auch Mist gebaut, das musst du zugeben!“ Nachdem sich Daria mehr oder weniger auf meine Seite geschlagen hatte, gab Skylla ihren Widerstand auf. „Na ja, wenn ihr meint…“, gab sie sich plötzlich ganz kleinlaut.
Nun war der Punkt erreicht, wo ich meine sadistischen, aber von ehrlicher Fürsorge getragenen Gedanken nicht mehr zurückhalten konnte: „Skylla mein Schatz, weißt du was? Ich bin zwar nicht dein Vater, aber im Grunde sollte man dich übers Knie legen und dir mal ordentlich den Arsch versohlen. Die ganzen Ermahnungen und Sozialstunden, die du bisher für deine Klauerei bekommen hast, haben ja anscheinend nicht gefruchtet!“
Daria konnte sich nicht mehr halten und kicherte vergnügt drauf los. Dann wandte sie sich direkt an ihre Freundin: „Also, ich find den Vorschlag von Adrian gar nicht schlecht. Ein paar auf den Arsch hättest du dir wirklich mal verdient, da muss ich Adrian Recht geben. Du hast Mist gebaut und solltest dazu stehen, das ist meine ehrliche Meinung als deine beste Freundin!“
Skylla bekommt ihre Strafe
Skylla war total perplex, wie Daria und ich zusammenstanden, so dass sie uns nicht gegeneinander ausspielen konnte. Schließlich sah sie ein, dass wir ihr nicht in den Rücken fallen wollten, sondern uns ehrlich Sorgen um sie machten. So richtig glauben konnte sie aber noch nicht, was ich ihr spontan angedroht hatte: „Hey, Adrian, das meinst du doch nicht ernst mit dem Hintern versohlen?“
Oh doch, und wie ich das ernst meinte! Geredet hatten wir aus meiner Sicht genug, jetzt war es Zeit für spürbare (und schmerzhafte) Tatsachen: „Komm her, Skylla, ich gebe dir jetzt, was dir schon lange mal einer hätte geben sollen…“
Fest entschlossen packte ich meine Freundin am Arm, führte sie zum Bett und war erstaunt, wie instinktiv und ohne großes Nachdenken ich jetzt handelte: Ich zog meinen rechten Schuh aus (das Bett soll ja nicht schmutzig werden), stützte mein rechtes Knie auf die Matratze und legte Skylla „mal so richtig über“, wie es umgangssprachlich heißt. Mit dem linken Arm drückte ich sie nach unten, zog ihr den dünnen Lederrock stramm (die Strafe soll ja spürbar sein), legte alle Kraft in meine rechte Hand und versohlte meiner kleinen Diebin so richtig fest und leidenschaftlich den Hosenboden! (*genussvoll schwärm*)
Ich vollzog die Strafe mit großem erzieherischen Eifer, aber von ehrlicher Liebe und Fürsorge getragen. Nach kurzer Zeit tat mir die Hand weh (hätte ich vorher nicht gedacht) und ich musste eine Pause einlegen. Daria bemerkte das und reichte mir ein kleines Lederpaddle: „Hier, damit geht es besser!“ Das Paddle war für Skylla mindestens genauso schmerzhaft, für mich hingegen deutlicher angenehmer. (*grins*)
Mir war daran gelegen, Skylla nicht nur stumpf zu versohlen, sondern während der Züchtigung mit ihr im Gespräch zu bleiben: „Skylla, ich bin und bleibe dein Freund, der dich gern hat. Aber wenn du dich wie eine verwöhnte kleine Göre benimmst, dann muss du auch so behandelt werden, denn glaub mir: Wenn du so weitermachst und eines Tages im Knast landest, dann wird das viel schlimmer als das hier!“
Meine Worte haben Skylla berührt, das spürte ich. Sie machte keine Anstalten mehr, sie zu wehren, biss die Zähne zusammen und ertrug tapfer ihre Strafe. Nach ein paar ordentlich schmerzenden, aber nicht zu harten Schlägen mit dem Paddle gab ich Skylla wieder frei, blickte ihr in die Augen und sagte mit fester Stimme. „So mein Schatz, und nun versprich mir du mir, dass du nie wieder klaust!“
Und siehe da, sie versprach es mir tatsächlich! Darüber war ich genauso erleichtert war wie Skylla selbst. Wir nahmen uns in den Arm und versöhnten uns wieder. Auch Daria war sichtlich gerührt. Zunächst war es ihr äußerst unangenehm, dass sie Skylla verpetzt hatte, doch nun durfte sie miterleben, wie ihrer besten Freundin eine große eine Last vom Herzen gefallen war. Skylla stand nach ihrer verdienten Strafe ‒ und der anschließenden Versöhnung ‒ befreiter und gerechtfertigter dar als vorher. Das hat auch Daria beeindruckt und sie sah ein, dass ihr schlechtes Gewissen unnötig war.
Am Ende war keiner von uns mehr auf den anderen böse, niemand hatte mehr etwas zu verbergen, alle fühlte sich befreit und entspannt. Und das Schönste war: Meine Beziehung zu Skylla hatte genauso wenig gelitten wie die langjährige Freundschaft zwischen den beiden Mädchen. Wir alle drei fühlten uns vertrauensvoller miteinander verbunden als jemals zuvor ‒ wer hätte das für möglich gehalten? (*zwinker*)
Zum Schluss ergriff ich noch einmal das Wort: „Ach, noch etwas, Skylla: Vom Gericht wird der Vorfall von heute wahrscheinlich auch wieder eine Konsequenz haben, davor kann ich dich nicht bewahren. Aber ich werde das gemeinsam mit dir durchstehen. Von mir hast du deine Strafe bekommen, ich bin nicht mehr böse auf dich und glaube dir, dass du es nicht wieder tust.“
Daria pflichtete mir bei und machte Skylla ebenfalls Mut, die Angelegenheit mit allen Konsequenzen durchzustehen: „Ich bleibe natürlich auch deine Freundin und halte zu dir, versprochen!“
„Danke ihr beiden, ihr seid wirklich lieb!“, zeigte sich Skylla ehrlich gerührt. Auch Daria und ich mussten einen Augenblick innehalten, so etwas hatten wir alle noch nicht erlebt.
Der Blick auf die Uhr holte uns wenig später in den Alltag zurück. „Daria, wie sieht es aus, willst du noch ein wenig bei uns bleiben oder musst du wieder los?“, fragte ich und löste unsere kleine Runde damit wieder auf. „Oh stimmt, es ist spät, ich muss wieder nach Hause!“, erwiderte sie noch ganz in Gedanken. „Schade, dass du los musst, aber komm, ich bring dich raus!“ fuhr Skylla fort und begleitete ihre beste Freundin zur Tür.
Damit war die halbe Stunde um uns unser kleines Rollenspiel ging zu Ende.
Eine neue und spannende Erfahrung
Das war also das erste Mal, dass ich mich in der dominanten Rolle ausprobieren durfte. Von Daria und Skylla bekam ich nach dem Spiel nur positive Rückmeldungen. Daria zeigte sich überrascht, wie konsequent und vergleichsweise hart ich vorgegangen bin, als ich Skylla zum Bett geführt, sie übers Knie gelegt und versohlt habe. Trotzdem wäre ich immer respektvoll geblieben und in keiner Weise übergriffig geworden. Skylla lobte nicht nur meine Konsequenz und Geradlinigkeit, sondern auch mein authentisches und ehrliches Auftreten. Ich selbst fühlte mich in der aktiven Rolle zu Beginn noch unsicher, wuchs jedoch im Laufe Spiels in meinen Part hinein und fand Gefallen daran.
Daria und ich kennen uns ja schon länger, aber mit Skylla war es meine erste Begegnung. Sie hat in ihrer Ausstrahlung etwas mädchenhaft-freches, ist aber auch geduldig, höflich und reflektiert. In der Rolle als Freundin und Lebenspartnerin war sie zunächst etwas schnippisch, hat es aber tapfer und mit viel Würde ertragen, als ihr ihr zur „verdienten Strafe“ den Hintern versohlt habe.
Auch wenn Darias Beitrag in unserer Dreierrunde eher zurückhaltend ausfiel, war ich trotzdem froh, dass sie dabei war. Daria hat mir wertvolle Tipps gegeben und allein durch ihre Anwesenheit viel dazu beigetragen, dass ich meine Scheu vor der dominanten Rolle überwinden konnte.
Daria und Skylla, ich danke euch, dass ich dieses aufregende Rollenspiel mit euch erleben durfte. Es war eine spannende Erfahrung für mich, erstmals meine dominante Seite auszuprobieren. Mein besonderer Respekt gilt in diesem Fall Skylla, die ihre Schmerzen so tapfer ertragen hat. Über eure positiven Rückmeldungen habe ich mich gefreut. Sie machen mir Mut, meine sadistisch-dominante Seite bei Gelegenheit wieder auszuprobieren.
Ob die aktive Rolle jemals so bedeutsam für mich sein wird wie die passiv-hingebungsvolle, kann ich noch nicht sagen. Klar ist nur, dass es diese Seite in mir gibt, auch wenn ich sie lange Zeit nicht so richtig wahrhaben wollte. Aber auch diese Seite ist es wert, akzeptiert und geschätzt zu werden. Grundsätzlich denke ich, im BDSM kann es nie verkehrt sein, auch mal die andere Seite auszuprobieren und die Perspektive zu wechseln.
Euer
Adrian