Eine Geschichte mit zwei Improvisationstalenten aus dem Salon Excentric
Ich stehe heute an diesem windigen Sonntag, Mitte März 2019, hier in Stuttgart
am Schlossplatz und spüre dem vergangenen Donnerstag abend nach.
An diesem Abend habe ich mich treiben lassen, durch das aufziehende Stuttgarter Nachtleben. Es ist kalt, windig und dieser Wind drängt mich aus der Königstrasse in die Lounge eines Hotels am Hauptbahnhof. Hier überblicke ich die zahllosen Gäste und suche mir einen Platz an der Bar. Zwei elegant gekleidete Damen in einer Nische der Bar fallen mir direkt ins Auge. Soll ich es wagen?
Mit meinem Getränk in der Hand spreche ich die zwei Damen etwas später an, das Herz schlägt mir bis zum Hals. Wir kommen über Kultur, Theater und Improvisation ins Gespräch miteinander und langsam legt sich meine Nervosität. Ich bewundere Ihre Eleganz, die Lederstiefel, die schicke Jeans und die tolle rote Lederjacke. Auch die andere Dame ist eine Augenweide für sich, welche meinen Blick einfängt.
Ich versuche den Background und die Interessen der Damen auszuloten, was mir nur teilweise gelingt. Die eine Dame ist skeptisch und zurückhaltend, die Andere
sehr offen und neugierig. Leider steht wohl den Beiden der Sinn nicht nach einer
Unterhaltung mit mir.
Sie brechen auf, aber laden mich plötzlich ein, ein Stück des Weges mit Ihnen zu gehen. Das lasse ich mir nicht Zweimal sagen und ich nutze die Gelegenheit. Wir stemmen uns gegen den Wind und spazieren durch den leeren Schlosspark, Richtung Künstler Bund. Der Wind ist zu kalt, wir verweilen in einem Türeingang und warten eine Flaute ab.
Plötzlich werde ich aufgefordert selbst zu improvisieren, hier und jetzt! Die Damen
amüsieren sich sichtlich und ich suche einen Ausweg. Ein dankbares Stichwort später sehe ich mich tanzen, meinen Namen tanzen, in der Nähe des Schlossparks, einen Steinwurf entfernt von der Königstrasse! Ich, ein Mann der Zahlen, improvisiere!?
Passanten sind etwas irritiert, aber künstlerisch ist hier vieles möglich und erlaubt,
in dieser Stadt. Plötzlich tanzen wir zu dritt, umarmt von ihnen drehe ich mich
um die eigene Achse und so geht dieser improvisierte Auftritt zu Ende. Wow!
Die Skepsis der zurückhaltenden Dame legt sich und so laufen wir weiter.
Bevor wir den Schlossplatz erreichen, nimmt das Geschehen eine unerwartete Wendung. Ich werde in einer ruhigen Nische in ein Fahrzeug gedrängt.
Links und rechts durch die zwei Damen eingeklemmt sitze ich im Fond, meine Hände werden in Handschellen gezwungen und mir wird mein Augenlicht genommen mit Taps und einer lichtdichten Brille. Mein Erschrecken mildert sich, als ein Kopfhörer mit klassischer Musik seinen Platz auf meinen Ohren findet (ich liebe es). Ich merke, wie meine Beherrschtheit immer mehr verblasst und mein (gespielter) Widerstand schwindet.
Ich spüre die Fahrzeugbewegungen, versuche die Richtung und die Position mir zu merken, doch unbekannte Hände reissen meine Jacke auf und bahnen sich Ihren Weg unter mein Lederhemd. Diese kalten Hände lassen mich heftig atmen, immer wieder besuchen sie mich und die Finger lassen mich meine Nippel spüren, ich beginne zu genießen.
So abgelenkt sind wir anscheinend am Ziel angekommen. Den Kopfhörer auf den Ohren, die undurchsichtige Sonnenbrille auf den Augen und die Handschellen durch einen Schal versteckt, erreichen wir den Salon. Doch noch bevor wir die Räume erreichen, fallen die Damen über mich her. Gegen die Betonwand gepresst wird mein Hemd geöffnet und ich erlebe ein Wechselbad aus Streicheleinheiten und derben Kniffen. Ein Bein drängt sich zwischen meine Beine und ich stehe komplett gespreizt, den beiden Damen ausgeliefert.
Ich werde in einen Raum gezerrt und die Berührungen werden ruhiger, die
gierigen Berührungen weichen spielerischen Begegnungen, ich reagiere auf die tastenden Griffe, mein Kopf versucht den Geräuschen zu folgen, ich höre die gedämpften Stimmen. Ich genieße das Gefühl, der Welt entrückt zu sein, aufgelöst und aufgehoben, diesen beiden Damen gehörend.
Meine Kleider verlassen Stück für Stück meinen Körper und schon werde ich wieder berührt, ich fühle mich wie eine Maus und die Katzen spielen mit mir. Ich verliere das Zeitgefühl und ich will die Augen gar nicht mehr öffnen, ich will nur noch fühlen.
Derart genießend wechseln wir in die Zelle, worin ich mit einem schweren Halseisen und Ketten gesichert zur Ruhe komme. Es tut gut innezuhalten, denn die Entführung, die lustvollen Momente der Fahrt und der Benutzung im Studio sind fordernd. Derart weggeschlossen, lausche ich den Stimmen der Damen und dämmere etwas dahin. Manchmal nähern sich Schritte und entfernen sich wieder, im Gleichtakt mit meinen Gedanken.
Zielstrebig werden die nun Schritte lauter, die Türe wird geöffnet und eine Dame erlöst mich aus meiner Ruhephase. Ihre roten Haare umrahmen Ihren Kopf und während Sie sich zu mir hinunterbeugt, fällt Licht durch Ihr rotes Haar. Diesem Motiv wohnt eine mystische und erotische Ausstrahlung inne, was ich nie mehr vergessen werde, unmöglich dies zu fotografieren oder zu zeichnen, nur erlebbar, intensivst.
Im Kellerstudio genieße ich die Berührungen und lerne die dominante, sadistisch-lüsterne Ader dieser Frau kennen. Welcher Teufel hat mich geritten, diese Damen anzusprechen?Habe ich diese Damen angesprochen oder bin ich in eine Falle geraten?
Eine Massagematte mit kleinen weißen Spitzen auf meiner Brust beschwert die Dame mit Ihrem eigenen Körper. Ich spüre Ihre Wärme, sehe das Feuer in Ihren Augen und so unterhalten wir uns lange, ich mit schmerzverzerrter Stimme, sie mit Freude und manchmal einem Lachen. Das bewußte Spiel mit Nähe und Entfernung lässt mich verrückt werden, sie spielt mit meiner Lust, wie die Katze mit einer Maus. Eingeschnürt in einer Menge von Gurten liege ich wie eine Raupe auf dem Canape und betrachte die Dame bei Ihrer Auswahl der Klammern.
Meine Nippel wachen auf und genieflen die liebevolle Klammerbehandlung, während die Spitzen der Massagematte meine unteren Extremitäten malträtieren. Die Vertrautheit, die Ruhe in unserer langsamen Begegnung lassen mich immer mehr in eine andere Welt hinüberwechseln, in eine Welt des Genusses, des liebevollen Umgangs miteinander. Ist es Lust oder Schmerz, was ich erfahre, oder ist dies das Gleiche? Eine Ewigkeit später, darf ich immer noch verschnürt, ausruhen, in meinen Körper hören. Ich geniefle die Wärme des Raumes und die leise Musik und schwebe einfach.
Die andere Dame beehrt mich nun mit Ihrer Zuneigung und meine Nippel bekommen dies direkt zu spüren. Der Gummischwanz verschwindet nur zur Hälfte in meinem Mund und ich beginne zu würgen, was wohl den Sportsgeist der Dame anstachelt. Gemeinsam gelingt es uns das Teil komplett in meinem Mund zu versenken. Vor Anstrengung steigen immer wieder Tränen in meine
Augen, aber der liebevolle Blick der Dame läflt mich es immer wieder und wieder versuchen. Ihre Berührungen entrücken mich, lassen Schockwellen durch meinen Körper rasen. Ihr Blick wandelt meinen Schmerz um, in reine Zuneigung. Die gespielte Zurückhaltung der Dame ist intensiven Berührungen mit dominanter Durchsetzung gewichen, traumhaft!
Verständnisvoll lässt sie kurz darauf von mir ab und gesteht mir etwas Zeit zu, ich werde nie wieder in dieser Lounge zwei unbegleitete Damen ansprechen!!! Aus einem harmlosen Gespräch in der Lounge improvisieren die beiden Damen ein Treffen, welche meine Beherrschung, mein Denken hinweg wischen und mich nur noch fühlen lassen. Meine kühnsten Träume werden wahr, in diesem Theater der Sinne.
Ich stehe nun im Fokus dieser Damen, welche unschuldig neben mir sitzen und mich lächelnd berühren. Gemeinsam fühlen wir, wie sich die Situation verdichtet, sie nehmen mir spielerisch meinen Atem, steigern meine Lust und beobachten mich.
Wir atmen immer schneller, unsere mehrdimensionale Nähe wird intensiver, ich löse mich auf und verliere mich. Ich bin dann mal weg — Beim Schreiben dieser Zeilen zittere ich wieder, ein Schauer läuft mir über den Rücken, so intensiv war dies!
In Stille, mit geschlossenen Augen fühle ich die zärtlichen Streicheleinheiten auf meinem Körper, auf meinen Gefühlen. Nirgendwo sonst, als hier bei Miss Daria und Lady Alraune bin ich in dieser Vollständigkeit präsent, durchsichtig und im Reinen mit mir.
Hier erlebe ich alles, Geborgenheit, Vertrauen, Schmerz, Lust und Seelenverwandtschaft. Daria und Alraune sind in der Begegnung Freundinnen und nehmen sich viel Zeit, bei meiner Rückkehr in die Realität. Ich bin sehr dankbar für diese Begegnungen, denn von mir fallen viele Sorgen und Spuren ab, erlauben mir etwas Abstand zum Alltag zu finden und Dinge dadurch klarer zu
bewerten.
Die Fähigkeit von Daria und Alraune sich auf einen Menschen einzulassen und dabei auch Ihren eigenen Spaß zu haben, Ihre eigene Art einzubringen, macht die Begegnung zu einer intensiven, persönlichen Begegnung.
Stehe ich kommende Woche wieder inmitten endloser Diskussionen, organisatorischer Deadlocks und Chaos hellt sich dann und wann mein Geist auf, wenn ich kurz in eine andere Welt wechsele, sobald ich an Lady Alraune und Miss Daria denke.
Patrik (17.3.2019)