Von Adrian

Liebe Daria,

viermal war ich jetzt bei dir und es hat mir immer sehr gefallen. Deshalb möchte ich die Gelegenheit nutzen, dir an dieser Stelle noch einmal meinen öffentlichen Dank auszusprechen. Du findest immer die richtige Mischung aus Respekt und Wertschützung auf der einen, Strenge und Disziplin auf der anderen Seite. Ich spüre, dass es genau diese Mischung ist, die ich bauche und die ich mir immer gewünscht habe.

Besonders intensiv habe ich das auch bei unserem letzen Rollenspiel mit der Direktorin und dem Oberstufenschüler erlebt. Zur Erklärung für die Leser: Als Schüler hatte ich in der Schule geklaut und musste nun bei der Direktorin zum Rapport antreten. Ich saß allein in einem Vorzimmer und musste warten, bis die Direktorin zur Tür hereinkommt, um über meine Strafe zu entscheiden.

Dann war es soweit: Du kamst durch die Tür, hast mich freundlich begrüßt und in ruhigem, respektvollem Ton zu mir gesprochen. Du hast sogar mein Wunsch respektiert, als Oberstufenschüler mit „Sie“ angesprochen zu werden. Du hast mich ausreden lassen und mir zugehört. Ich durfte meine Sicht der Dinge darlegen, bevor du eine Entscheidung getroffen hast. Dann haben wir gemeinsam überlegt, wie ich den angerichteten Schaden wieder gutmache ‒ und was ich selbst dazu beitragen kann, dass ich in Zukunft nicht wieder klaue. Als Direktorin warst du nicht ausschließlich auf Strafe aus, sondern hast dich auch für die Hintergründe interessiert:

„Adrian, so ein Verhalten sollten Sie doch in Ihrem Alter gar nicht mehr nötig haben, was ist los mit Ihnen?  Gibt es irgendwelche Probleme, von denen ich wissen sollte?“

Auch darüber haben wir gesprochen ‒ und trotzdem hat mich dieses ausgesprochen faire und konstruktive Gespräch nicht davor geschützt, dass es um Schluss doch noch ein paar mit dem Rohrstock auf die Finger gab ‒ weil ein kleiner Denkzettel eben sein muss. Ich musste aufstehen und meine Arme austrecken, mit den Handflächen noch oben. Dann gab es mit dem Rohrstock fünf maßvolle Schläge auf jede Hand. Das tat weh (ein leichtes „Au!“ konnte ich mir nicht verkneifen), aber nur soweit, wie ich es gerade noch aushalten konnte. Du schlägst niemals so hart, dass sie traumatisch oder erniedrigend wäre. Nach der Strafe hast du mich freundlich verabschiedet (mit Handschlag), ich durfte gehen und die Sache war erledigt.

Als Kind wurde ich von meinem Vater oft in brutaler Weise verprügelt, was ich als sehr schlimm und  erniedriegend in Erinnerung habe. Bei dir erlebe ich das nicht so. In der Rolle der Pädagogin strafst und disziplinierst du, greift auch zum Rohrstock, aber du überteibst es nicht und achtest immer auf die Grenzen. Und das Wichtigste ist: Bir dir fühle ich mich ‒ trotz aller notwendigen Strenge ‒ immer respektiert, meine Würde als Mensch stellst du nie in Frage. Wäre das anders, dann könnte ich die Strafen und Disziplinierungen gar nicht für mich annehmen.

Streng sein, disziplinieren und bestrafen, aber niemals den Respekt und die Wertschätzung vor dem Zögling verlieren ‒ das ist eine Kunst (oder eher eine Charaktereigenschaft), die längst nicht jeder beherrscht. Es macht immer wieder Spaß, mich auf die Spiele mit dir einzulassen und dabei stets neue Variationen auszuprobieren. Ich kann mit vorstellen, dass es auch für dich nicht immer einfach ist, für jeden Gast das richtige Maß zu finden, das er braucht. Bei mir ist dir das immer gut gelungen!

Es ist schade, dass du in Zukunft nur noch selten in Hamburg bist. Solange es möglich ist, komme ich aber weiter gerne zu dir 🙂

Dein

Adrian

3 Antworten auf „Von Adrian“

  1. Moin Adrian,

    deinem letzten Absatz kann ich nur zustimmen. Auch ich bin jedesmal erfreut darüber, wie es Miss Daria gelingt mich zu disziplinieren und mir dennoch das Gefühl zu geben respektiert zu werden.

    Auch ich finde es sehr schade, dass ich als Hamburger Jung nun nicht mehr so oft die Gelegenheit haben werde die Dienste von Miss Daria in Anspruch nehmen zu können. Ich hoffe, dass sie auch weiterhin gelegentlich in Hamburg sein wird.

    Uwe

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